VIS à VIS

2001 - 2002

grenzüberschreitendes Kunstprojekt von Anni Kenn-Fontaine


Seit 1990 wohne und arbeite ich als Saarländerin in der französischen Grenzgemeinde Berviller en Moselle. Der Johannes-Kirschweng-Weg zwischen Berviller und Berus ist ein beliebter Spazierweg. Um die Bedeutung dieses Weges hervorzuheben, habe ich ein Kunstwerk auf diesem Weg gestaltet. Dort begegnen sich Menschen beider Nationalitäten. So erschien es mir wichtig, diesen Gedanken aufzugreifen und ihn künstlerisch umzusetzen.

Die Hand ist ein Symbol der Begrüßung, Freundschaft und Verbundenheit. Da Kinder besonders aufgeschlossen, neugierig und tolerant sind, ist die Kinderhand ein ideales Zeichen für diesen grenzüberschreitenden Weg.
Beton ist ein Material, das für lange Dauer erhalten bleibt. Es wurde bereits von den Römern verwendet. Bei der Herstellung ist es weich und verformbar, nach dem Erstarren haltbar. Pflastersteine werden dazu verwendet, um Wege zu ebnen und das Gehen auf dem Weg zu erleichtern.
So entstand die Idee:
Abdrücke von Kinderhänden in Beton-Pflastersteinen - eine Farbe für jede Nation - in den Europafarben gelb und blau - beim Verlegen gemischt und als Band in den Weg gelegt.

Es folgten Gespräche mit dem Landrat des Kreises Saarlouis, den Bürgermeistern der Gemeinden Überherrn und Berviller en Moselle und dem Ortsrat Berus. Die deutschen Grundschulen Altforweiler, Berus und Felsberg und die französische Grundschulen Berviller, Reimring und Villing und die école maternelle Merten erklärten sich bereit, an der Aktion teilzunehmen.
Die Bauunternehmung Ehl, Altforweiler unterstützte die Aktion und stiftete das Material.

Aktion mit den deutschen Schulkindern:
8. September 2001, ab 9.30 Uhr auf dem Gelände der Fa. Bauunternehmung Ehl, Altforweiler, Landstr. 14
Ergebnis: 127 Handabdrücke in Beton, eingefärbt mit gelben Pigmenten.

Aktion mit den französischen Schulkindern:
10. November 2001, ab 9.00 Uhr auf dem Schulhof der Schule Berviller en Moselle.
Ergebnis: 144 Handabdrücke in Beton, eingefärbt mit blauen Pigmenten.

Zu Frühlingsbeginn 2002 wurden die Steine in den grenzüberschreitenden Weg zwischen Berus und Berviller verlegt.

Die offizielle Übergabe des Kunstwerkes fand am 26. April 2002 statt